Endlich mal Jemand der statt der sonst üblichen Hetze auch nach 60 Jahren noch etwas positives über die amerikanischen Besatzungssoldaten zu sagen weiß. Vor allem dem letzten Satz von Herrn Hochhuth von deren Anständigkeit kann ich nur zustimmen. Obwohl erst vier Jahre jung, erinnere ich mich noch gut an den Einmarsch der Amerikaner am Ostersonntag 1945 in das Dorf, wohin Mutter und wir drei Kinder vom zerstörten Kassel aus evakuiert waren. Wir wohnten gleich im 1. Haus am Rande des Dorfes und schon vom ersten Panzer der an uns vorüber fuhr, flogen Süssigkeiten für uns Kinder herab.
Soweit mir auch aus Erzählungen der Erwachsenen bekannt ist, hat es damals nicht einen Übergriff der US-Soldaten auf Deutsche gegeben, im Gegenteil. Allen Dorfbewohnern wurden sogar Lebensmittel wie z.B. Erdnußbutter zugeteilt und ich Knirps bekam sehr oft exclusiv Schokolade und Orangen, weil ich mein gewohntes Mittagsschläfchen meist auf unserer Couch neben einem müden GI zu halten pflegte, den ich mit beiden Händen anschob, bis er mir Platz machte. Ich glaube das Verhalten der US-Soldaten hatte etwas mit Gottesfurcht zu tun, denn sie handelten oft dabei nach dem biblischen Prinzip lt. Römerbrief 12:20: "Wenn dein Feind hungert, so speise ihn, wenn ihn dürstet so tränke ihn usw.
Leider hat wohl keiner dieser US-Boys den Krieg überlebt, denn ihr Schiff soll bei der Heimfahrt auf eine Mine gelaufen -und mit Mann und Maus gesunken sein, wie wir später hörten. Daher empfinde ich immer noch Dankbarkeit gegenüber den USA, auch wegen deren Hilfe gegen den Hunger und beim Wiederaufbau unseres Landes. Stichworte: Care-Pakete, Quäker-Speisung, Marshall-Plan und last not least Freedom and Peace!
Hans-Jürgen Krug
Krug.hj@t-online.de
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