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Antisemitische Karikatur in der Sueddeutschen
Leserbrief
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Zu: "Redaktion Sueddeutsche Zeitung"
22.07.2004
Subject: Antisemitische Karikatur in der Sueddeutschen
Sehr geehrter Redaktion,
angesichts Ihrer, im Anhang als von mir mit "Süddeutsche Frechheit" bezeichneten Karikatur, a la "Stürmer" eines gewissen Julius Streicher, kann ich wegen solcher Vorgänge in deutschen Medien nur noch über die unglaubliche Doppelmoral und Heuchelei den Kopf schütteln.
Wenn man die vollmundigen Reden deutscher Politiker bezüglich des 20. Juli gestern gehört hat und dann in einer, als bisher seriös angesehenen Zeitung, eine solch unverschämte und verunglimpfende Karikatur sehen muß, fragt man sich wirklich in welchem Jahr wir schon wieder leben.
Ja haben Sie denn gar nichts aus unserer dunklen Vergangenheit gelernt? Geht denn dieses mit Dreck bewerfen jüdischer Menschen, in diesem Falle der israelischen Politiker, schon wieder von neuem los?
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Gerade ein Herr Chirac, einer der doppelzüngigsten europäischen Politiker, der sich in der Vergangenheit einige der gröbsten Schnitzer bezüglich Israel geleistet hat, hat es nötig sich so aufzublasen, nur weil PM Sharon völlig zu Recht und angesichts des enorm zugenommenen Antisemitismus in Frankreich die Juden in diesem Lande vorsorglich darauf hinweist, dass sie in Israel das Recht auf Heimat haben und ihnen rät, nach Erez Israel zu kommen, was diese ja auch ablehnen können.
Immerhin ist Frankreich bezüglich des Naziterrors auch kein unbeschriebenes Blatt, denn das Vichy-Regime hat damals zig Tausende jüdischer Menschen an die Nazis ausgeliefert, wohl wissend was diese mit ihnen machen würden. Wo bleiben denn da Ihre Karikaturen und kann man Israel verdenken, wenn es solche schlimmen Dinge ebenfalls im kollektiven Gedächtnis behält?
Ich kann nur hoffen, dass sich die Süddeutsche Zeitung für diese Ungeheuerlichkeit öffentlich entschuldigt und zwar auch bei der israelischen Regierung. Ich jedenfalls schäme mich für Sie und bin fassungslos über das was sich ausgerechnet deutsche Medien wieder so alles an Unfairness und Hetze leisten, nur 60 Jahre nach der großen Katastrophe des Naziregimes und des Holocaust.
Hochachtungsvoll
Hans-Jürgen Krug
Pressereferent
ISRAEL-Heute e.V.
Christen an der Seite Israels
http://www.israelaktuell.de/
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